Rahmenbedingungen für eine zukunftssichere Landwirtschaft

Wir bleiben im Dialog für mehr Fairness, Tierwohlcent und Bürokratieabbau!

Sa., 27. Jan 2024

Die Landwirtinnen und Landwirte haben meine persönliche und unser aller Wertschätzung. Die aktuell schwierige Lage unserer heimischen Landwirtschaft ist das Ergebnis einer über Jahrzehnte verfehlten Agrarpolitik von CDU und CSU, die es versäumt hat, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich unsere Betriebe zukunftssicher aufstellen können. Das wurde im Austausch mit den Mitgliedern des Regionalbauernverbandes Kurhessen nochmal deutlich. Es ging unseren Landwirt*innen bei den Protesten um viel mehr als die im Rahmen der Haushaltskürzungen geplante Streichung der Agrardieselbeihilfe.

Ein „Weiter so" ist keine Option für unseren grünen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und die Ampel-Regierung. 

Einen Sieben-Punkte-Plan mit konkreten Maßnahmen arbeiten wir daher bis zum Sommer aus:

1. Fairness in den Lebensmittelketten schaffen: Landwirt*innen brauchen faire Preise. Wir Grüne wollen unfaire Handelspraktiken in der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln beenden und die landwirtschaftlichen Betriebe mit verbindlichen Verträgen und Mechanismen der Marktbeobachtung stärken.

2. Den Umbau der Tierhaltung fortsetzen und die Finanzierung sicherstellen: Um tierhaltende Betriebe nachhaltig aufzustellen, wollen wir Fördermittel für den tiergerechten Stallumbau bereitstellen und den Tierwohlcent einführen. Die Tierhaltungskennzeichnung soll weiter etabliert werden.

3. Gutes Essen für alle ermöglichen: Gesundes und leckeres Essen darf nicht am Geldbeutel scheitern. Wir setzen uns für mehr erschwingliche, gesunde und nachhaltige Lebensmittel ein. Gerade auch in Kantinen und der Gemeinschaftsverpflegung in Schulen und Einrichtungen.

4. Ökologische Landwirtschaft unterstützen: Nachhaltige Landwirtschaft im Einklang mit der Natur ist gut für unseren Planeten. Deshalb wollen wir mit einer Biostrategie bis 2030 den Anteil an ökologischer Land- und Lebensmittelwirtschaft auf 30 Prozent steigern.

5. Flächen für die Landwirtschaft erhalten: Agrarflächen sind zu Investitionsobjekten geworden und haben große Konkurrenz bei der Nutzung. Wir wollen, dass die Flächen in der Hand der Bäuerinnen und Bauern bleiben und auch mehrfach genutzt werden können, wie etwa für Tierhaltung und Photovoltaik. Flächen für Naturschutz müssen bewahrt und ihre Pflege honoriert werden.

6. Bürokratie in der Landwirtschaft abbauen: Mit einem praxisnahen Bürokratieabbau wollen wir unnötige Belastungen durch komplizierte Antragsverfahren und Dokumentationspflichten vermeiden.

7. Alternative Antriebe fördern: Fossile Kraftstoffe haben keine Zukunft. Für die schweren Maschinen in Land- und Forstwirtschaft müssen Alternativen gefunden werden. Dabei wollen wir die Betriebe unterstützen und die Entwicklung fördern.

Zu alldem wird es weiterhin einen engen Dialog mit unseren Bäuerinnen und Bauern geben, den ich auch persönlich im Wahlkreis anbiete. Der erste Termin im Februar steht schon fest.

Die HNA hat unserem Austausch einen Zeitungsartikel gewidmet: https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/wabern-ort79909/diskussion-statt-demonstration-92798427.html