Durch die Symbiose mit Pilzen werden Bäume mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Bäume liefern Sauerstoff und filtern Luft. Mit schlechter Luft können wir weder gesund leben noch wirtschaften. Dass Pilzgemeinschaften durch zunehmende Trockenheit zurückgehen, bedroht also auch uns.
Bachmuscheln filtern das Wasser in unseren Flüssen effektiver als jede Kläranlage. Ohne sauberes Wasser können wir weder leben noch wirtschaften. Dass Bachmuscheln immer seltener vorkommen, bedroht also auch uns.
Seeotter pflegen Seetangwälder, in denen junge Fische heranwachsen. Ohne sie gibt es weniger Fische. Dass Seeotter immer weniger Lebensraum haben, bedroht also auch uns.
Schmetterlinge leisten schwere Bestäubungsarbeit. Die Früchte, die so entstehen, ernähren uns sowohl direkt auf dem Teller als auch als gigantischer Wirtschaftszweig. Dass viele Schmetterlingsarten immer seltener werden, bedroht also auch uns.
Das sind nur einige Beispiele, wie abertausende unterschiedliche Teile des Ökosystems unser Überleben tagtäglich sicherstellen. Doch sie werden immer weniger. Wir müssen das Artensterben stoppen!
Ziel des Kunming-Montreal-Abkommens ist es daher, bis 2030 mindestens 30 % der globalen Land- und Meeresflächen zu schützen und degradierte Ökosysteme wiederherzustellen.
Bei der Weltnaturschutzkonferenz in Cali, Kolumbien haben sich Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Jan-Niclas Gesenhues u.a. für folgende Ziele eingesetzt:
- die ehrgeizigen Biodiv-Ziele aus Montreal umsetzen;
- Impulse für gute Finanzierung schaffen;
- die Rolle indigener Völker stärken; und
- eine gute Verzahnung von Klima- & Biodiv-Schutz erreichen.
Deutschland ist der Coalition Peace with Nature beigetreten und hat gemeinsam mit Kolumbien das Matchmaking bei globalen Biodiversitätspartnerschaften gestartet. Die globale Biodiversitätsfinanzierung Deutschlands wurde zuletzt auf knapp 1,4 Mrd. pro Jahr erhöht. Außerdem hat Steffi Lemke in Cali den aktuellen Stand der Nationalen Biodiversitätsstrategie 2030 eingereicht.
Erfolge der Konferenz waren schließlich:
- ein Arbeitsprogramm für Indigene und lokale Gemeinschaften und ein eigener Subsidiary Body (Ausschuss) für Indigene und Lokale Gemeinschaften;
- der sogenannte Cali Fund, ein multilateraler Fonds für den Vorteilsausgleich, derglobale Gerechtigkeit und den Schutz der biologischen Vielfalt voranbringt;
- ein gerechter Vorteilsausgleich für die Nutzung von digitalisierten genetischen Ressourcen, welcher Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die diese Ressourcen nutzen wollen, Planungssicherheit gibt;
- die Stärkung des Meeresschutzes durch einen wichtigen Beschluss zu Marinen Gebieten und Küsten nach 8 Jahren Verhandlungen.
Leider konnten Fragen zum Finanzierungsmechanismus und Monitoring nicht abschließend geklärt werden und werden bei der nächsten COP in Armenien besprochen. Insgesamt wurden von der deutschen Delegation aber wichtige und langersehnte Beschlüsse im engen Schulterschluss mit der internationalen Staatengemeinschaft errungen.
Gemeinsam wollen wir die Natur schützen, damit sie uns auch in Zukunft schützt!
Hier geht es zur Meldung des Umweltministeriums zu den Ergebnissen der COP: https://www.bmuv.de/weltnaturkonferenz-cbd-cop-16