Für uns Menschen ist ein gesunder Ozean eine Lebensversicherung – doch das Leben im Ozean selbst ist bedroht durch Klimakrise, Verschmutzung und Übernutzung.
Um unseren Ozean effektiv zu schützen, trifft sich die internationale Staatengemeinschaft dieses Wochenende in Costa Rica unter dem Motto "Ocean Action- Immersed in Change".
Wirksame Schutzgebiete und multilaterale Zusammenarbeit sind essenziell- das wurde hier nochmals betont.
Nach der Verabschiedung des 30x30 Schutzziels für den globalen Ozean in Montreal/Kunming und der Einigung auf das UN-Hochseeschutzabkommen (BBNJ) nutzen wir das positive Momentum für eine zügige Ratifizierung und Umsetzung des Abkommens, um bis 2030 mindestens 30 Prozent der globalen Meeresfläche schützen. Unser nationales parlamentarisches Verfahren zur Ratifizierung startet im Herbst.
Ein Beispiel für effektiven Ozeanschutz zeigt der Blick auf die Antarktis, wo wir den Schutz des Weddellmeers vorantreiben. Ein geschütztes Weddellmeer würde antarktischen Tierarten helfen, sich ungestört an die Veränderungen ihres Lebensraums anzupassen und wäre ein bedeutender Beitrag zum Ziel, 30% der globalen Meeresfläche bis 2030 unter Schutz zu stellen. Dieses Schutzgebiet wäre mit 2,2 Mio. km2 eines der größten der Welt.
Neben der Teilnahme an der Ocean Action Konferenz und vielen wichtigen Gesprächen mit High Level politischen Vertreter*innen hatte ich die Gelegenheit, ein wichtiges Pilotprojekt zur Abfall- und Kreislaufwirtschaft im Fischereisektor im Golf von Nicoya zu besuchen.
Fischernetze und andere Abfälle führen zu ghost fishing, das den marinen Ökosystemen schadet. Allein im Golf von Nicoya wurden 145 Stellen identifiziert, an denen sich dieser Abfall ansammelt.
Dafür sammeln mehrere NGOs und der Küstenschutz an der Pazifikküste Costa Ricas verlorenes oder weggeworfenes Fischereiequipment, um es - zumindest teilweise- wiederzuverwerten.
Die Wiederverwertung ist mit einer lokalen Frauenkooperative, die Angelhaken und Köder herstellt, geplant.
Neben der Abfallsammelstelle des Küstenschutzes konnte ich auch die Fabrik der Frauenkooperative kennenlernen und habe einen Eindruck von den Abfallsammlungen im Golf bekommen.
Das Projekt zeigt im Kleinen was die Ocean Action Konferenz im Großen bewirkt: mit gemeinsamen zivilgesellschaftlichem Engagement, Kooperation und Innovation schützen wir unsere Ozeane.
Nur gemeinsam mit allen Beteiligten können wir Meeresverschmutzung reduzieren, Kreislaufwirtschaft fördern und naturverträgliches Fischen ermöglichen.
Mehr dazu: https://oceandecade.org/events/high-level-event-on-ocean-action-immersed-in-change/