Derzeit sind alle Augen auf Chemikalien gerichtet!

Bei der Weltchemikalienkonferenz adressieren wir Lücken in der Chemikaliensicherheit

Mo., 25. Sep 2023

Die weltweite Verschmutzung durch Chemikalien führt jährlich nicht nur zu enormen Krankheitslasten und zu Millionen vorzeitigen Todesfällen. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen sind immens.
Allein die Verschmutzung durch Blei verursachte 2019 weltweit 5,5 Millionen vorzeitiger Todesfälle. Die weltweiten Kosten der gesundheitlichen Auswirkungen der Bleiexposition werden auf 10,35 Billionen US-Dollar geschätzt. Das entspricht 7,76 Prozent des weltweiten Bruttoinlandproduktes.

Das schadet auch unseren Enkelinnen und Enkeln: Ein Drittel aller Kinder weltweit ist mit zu hohen Bleigehalten im Blut belastet, was sie beispielsweise in ihrer Bildungsfähigkeit beeinträchtigt.
Chemikalien können und werden aber auch in Zukunft Teil der Lösung sein und Bedarfe wie bezahlbaren Wohnraum, Infrastrukturen, Energie, Nahrung und Konsumgüter, überall auf der Welt decken. Der Bedarf nach Chemikalien wächst und damit die Herausforderungen.

Um nachhaltiges und sicheres Chemikalienmanagement zu gewährleisten, brauchen wir ein gemeinsames globales Abkommen mit klaren Definitionen. Bei der fünften Weltchemikalienkonferenz in Bonn, die heute eröffnet wurde, werden daher ein Rahmenwerk zum zukünftigen globalen Chemikalienmanagement, sowie eine Bonn Declaration verabschiedet.

Bereits in Vorbereitung auf die Konferenz habe ich mich bei der Civil Society Conference des Forum Umwelt und Entwicklung bereits mit vielen engagierten Verbänden und Nichtregierungsorganisationen dazu ausgetauscht, wie wir Chemikalien nachhaltiger nutzen und herstellen.

Entscheidend für ein nachhaltiges Chemikalienmanagement ist es Grundregeln für den sicheren Umgang mit Chemikalien – also etwa Einstufung und Kennzeichnung – festzulegen.
Chemikaliensicherheit muss auf dem auf dem gesamten Lebensweg einschließlich der aus ihnen hergestellten Materialien und Erzeugnisse gesichert sein.
Das fängt bei der Produktion an: In Zukunft müssen alle Anwendungen von Beginn an nachhaltig konzipiert sind.

Forschung und anwendungsbezogene Entwicklung kann und muss dazu beitragen, die Agenda 2030 in Wirtschaft und Gesellschaft tatsächlich umzusetzen.
Um den Kenntnisstand zu Chemikalien, Abfällen und der weltweiten Verschmutzung systematisch zu erheben und der Politik Empfehlungen zu geben soll ein Science-Policy-Panel – oder Weltchemikalienrat – eingerichtet werden.

Ich freue mich darauf, die Beschlüsse der Weltchemikalienkonferenz mit Leben zu füllen und die Wirtschaft nachhaltig zu transformieren!

Zur Eröffnung der Weltchemikalienkonferenz war ich im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Hier reinhören: https://www.deutschlandfunk.de/iccm5-2023-weltchemikalienkonferenz-dlf-3062a622-100.html 

Zur Pressemitteilung des BMUV: https://www.bmuv.de/pressemitteilung/eroeffnung-der-fuenften-weltchemikalienkonferenz-iccm5-in-bonn 

Livestream zur Eröffnung: www.bmuv.de/livestream